Die Aachener Straße in Königsdorf ist das Ortszentrum und eine Geschäftsstraße mit großem Wachstumspotential. Gleichzeitig ist sie auch eine vielbefahrene Durchgangsstraße, sehr zum Leidwesen der Anwohner, die durch den Lärm und das hohe Verkehrsaufkommen stark belastet werden.
„Wir möchten den Durchgangsverkehr im Ortszentrum zukünftig stärker reduzieren. Bereits heute wollen wir deshalb die Weichen stellen für eine Fußgänger- und Fahrradfreundliche Ortsgestaltung und einen attraktiveren Ortskern“, sagt Stefan Hoss, Königsdorfer CDU-Stadtverordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Die Fraktionen von CDU und Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Rat der Stadt Frechen sind weiterhin unterschiedlicher Meinung darüber, ob der neue Autobahnanschluss westlich von Königsdorf den gewünschten Effekt haben wird. Die beiden Sprecher der Koalition im Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima (VUA) betonen jedoch das gemeinsame Ziel die Verkehrsberuhigung der Aachener Straße voranzutreiben. Dazu bedarf es unterschiedlicher Maßnahmen für eine langfristige und konstante Verkehrsentlastung.
„Für den Klimaschutz ist es unerlässlich, vor allem den Rad- und Fußverkehr zu stärken sowie den Bahnhof Königsdorf als Mobilitätsdrehscheibe auszubauen, um Alternativen zum motorisierten Individualverkehr anzubieten.“, sagt Nils von Pein, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.
Da es sich bei der Aachener Straße (L361) um eine Landstraße handelt, ist letztlich das Land für eine mögliche Umgestaltung zuständig. Darum fordern die Koalitionsfraktionen das Land auf, die folgenden Vorschläge zu prüfen:
- Die Koalition möchte den Schwerlastverkehr von der Ortsdurchfahrt verbannen (Anlieger frei) und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30.
- Aufzuheben sind die Radwegbenutzungspflicht auf dem gemeinsamen Geh/Radweg. Die Fahrradwege sollen mit einem klar sichtbaren Schutzstreifen auf die Aachener Straße gelegt werden.
- Die Aachener Straße soll zudem durch eine Aufpflasterung am Mittelstreifen, angefangen an der Tankstelle BFT (Aachener Str. 724) bis zum Ortsausgang „Zur Mühle“, analog der Ortsdurchfahrt in Pulheim, verengt werden.
- Das Parken von Autos an der Aachener Straße soll neu gedacht werden. Wo nicht anders umsetzbar, sind Parkstände zugunsten von Radverkehr zu entfernen. Eine Optimierung der Parkplätze unter Einbeziehung des neu gestalteten Marktplatzes wird vorgeschlagen, ggfls. auch Verengungen und beidseitiges versetztes Parken auf der Aachener Straße.
- In Höhe des neu gestalteten Marktplatzes soll eine optische Verlängerung durch Pflasterungen in die Aachener Straße hinein erfolgen.
- Der Alleecharakter der Aachener Straße soll mit Grün- und Baumpflanzungen gestärkt werden. Neue und innovative Fahrbahnmarkierungen sowie Verkehrslenkende – und steuernde Maßnahmen auf der Aachener Straße sollen das „Durchrasen“ unattraktiv machen. (Fotos, heutiger Ist-Zustand)
- Die beiden Kreuzungsbereiche Aachener Straße / Friedrich-Ebert-Straße / Hambloch-Mühlen-Straße und Aachener Straße / Paulistraße /Augustinusstraße sollen wie das aus den Niederlanden stammende Model der „geschützten Kreuzung“ zur Stärkung und Sicherheit des Radverkehrs neugestaltet werden, ggfls. mittels Kreisverkehr.
Einige der Vorschläge sind bereits im Lärmaktionsplan 2016 gutachterlich beurteilt worden. Damals war vorgeschlagen worden, die Umsetzbarkeit im Rahmen der nächsten Lärmaktionsplanung erneut zu untersuchen und abzustimmen.
Außerdem bittet die Koalition aus CDU und Bündnis90/Die GRÜNEN die Frechener Verwaltung die Inanspruchnahme von Fördergeldern des Landes NRW z.B. bei “Mut in der Stadtplanung und Stadtraum und Mobilität in den Kommunen neu zu gestalten“ zu prüfen und zu berücksichtigen. Außerdem schlagen die Koalitionsfraktionen eine frühe Information und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, sowie den Gewerbetreibenden im Stadtteil vor.